Bereits seit Anfang Oktober läuft der von Dirk Liesch und Gabriele Vollmar initiierte MOOC zum Thema Wissensmanagement (#wmooc), der sich in vier Modulen mit dem Thema Wissensmanagement befasst.
- Modul 1: Einführung – Wesentliche Grundlagen, zentrale Begriffe und Modelle
- Modul 2: Wissensmanagement strategisch und nachhaltig in Organisationen einführen
- Modul 3: Methoden zum praktischen Umgang mit Wissen – persönliches und organisationales Wissensmanagement
- Modul 4: Praxisbeispiele zum Wissensmanagement
Die Teilnahme am Kurs ist kostenlos, und soll ergänzt werden um regionale Lerngruppen, online Veranstaltungen, live Sessions, Experten Interviews, Gruppenarbeiten und verschiedene mediale Formate und Inhalte.
Am 5. Oktober hat Johannes Moskaliuk den Auftakt unserer begleitenden Literaturhinweise-Serie auf www.wissensdialoge.de gemacht. Ich folge nun seinem Beispiel und stelle ausgewählte Artikel aus unseren mittlerweile über 200 Beiträgen zum Thema organisationales Lernen und Wissensmanagement zum zweiten Modul des #wmooc zusammen. Die Auswahl ist wieder ohne Anspruch auf Vollständigkeit und soll zum Lesen, Kommentieren und Diskutieren anregen.
Ziel des zweiten Moduls ist es, in die Praxis einzusteigen. Dabei solle die Frage untersucht werden, wie und mit welchen Methoden und Werkzeugen Wissensmanagement in Organisationen eingeführt und betrieben werden kann. Die Grundlagen für die Entwicklung einer nachhaltige Wissensmanagement-Strategie wurden mit den wissensblitzen zu Komponenten des Wissensmanagements bzw. zur Social Media Strategie bereits bei der Beschreibung des ersten Moduls genannt.
IT-Unterstützung von Wissensmanagement
Modernes Wissensmanagement ist untrennbar mit IT-Systemen verbunden. Beispiele für die Nutzung „intelligenter Technologien“ geben – neben dem bereits in Modul 1 erwähnten Beitrag zu personalisierten Lernsystemen folgende Wissensblitze:
Performance Support. wissens.blitz 157 befasst sich mit bedarfsorientierten Unterstützungssystemen, die Personen direkt am Arbeitsplatz bei der Erfüllung ihrer Aufgaben unterstützen. Das reicht von gedruckten Unterlagen (z.B. Checklisten, Spickzetteln, überblicksartige Bedienungsanleitungen, FAQs oder auch Hinweisschildern) bis hin zu technologischen Lösungen (z.B. Hilfefunktionen in Softwareanwendungen).
Ubiquituous Working. Die Entwicklungen der letzten Jahre in der Kommunikationstechnik ermöglichen WissensarbeiterInnen eine flexible Gestaltung ihrer Arbeit. Die neue Freiheit birgt auch in Zusammenhang mit Wissensmanagement Chancen und Risiken, die in wissens.blitz 141 beschrieben werden.
Persuasive Technology. Wie wissens.blitz 78 beschreibt, kann Technologie nicht nur beim Erwerb und Austausch von Wissen helfen, sondern auch dabei, das Verhalten von Personen in eine gewünschte Richtung zu ändern.
Vom Gehirn lernen. Der wissens.blitz 31 mit dem Titel „Knoten und Kanten im Wissensmanagement“ fasst einige Prozesse zusammen, die sich EntwicklerInnen von intelligenten Wissensmanagement-Systemen zur Empfehlung von Personen und Inhalten vom menschlichen Gehirn „abschauen“ können.
Motivation und Change Management
Die Einführung von Wissensmanagement-Methoden bedeutet immer eine – mehr oder weniger große – organisationale Veränderung. Während diese Tatsache anfangs eher vernachlässigt wurde, wird im modernen Wissensmanagement das Change Management bzw. die Motivation der Mitarbeitenden beim Dokumentieren, Austauschen etc. in den Vordergrund gestellt.
Eine Vielzahl unserer wissens.blitze hat sich aus unterschiedlichen Perspektiven mit diesen Themenstellungen beschäftigt. Hier eine kleine Auswahl:
Motivation
Motivation und Handeln. Weiterbildung ist ein zentraler Bestandteil des betrieblichen Wissensmanagements und kann die Entwicklung von Unternehmen bestimmen. Allerdings hängt es oftmals von der persönlichen Motivation der Mitarbeitenden ab, wie viel und welches Wissen sie aus einer Weiterbildungsmaßnahme in das Unternehmen und ihre tägliche Arbeit einbringen. Die Rolle von Motivation der Mitarbeitenden für die Entwicklung von Unternehmen wird in wissens.blitz 35 näher erläutert. Mitarbeitende sollten allerdings auch dabei unterstützt werden ihre Motivationen in Handlungen umzusetzen und sich somit im Unternehmen einzubringen, denn nur so kann vorhandenes Wissen genutzt und längerfristig verfügbar gemacht werden. Das ist das Thema von wissens.blitz 44.
Motivation zum Wissensmanagement mit Wikis. Wikis sind effektive und schnelle Werkzeuge für organisationales Wissensmanagement. wissens.blitz 56 fasst drei motivationale Erfolgsfaktoren für den Einsatz von Wikis im Wissensmanagement zusammen: Selbstbestimmung, thematisches Interesse und Spaß.
Motivation aus Sicht der Luhmann’schen Systemtheorie. Luhmann‘s systemtheoretischer Beitrag zur Organisationsforschung ist nicht gerade das, was man als „Handbuch für Praktiker“ bezeichnen würde. wissens.blitz 73 beschreibt, warum Luhmann‘s Theorie trotzdem relevant für die Praxis ist, und was wir für die Motivation von Mitarbeitenden daraus ableiten können.
Change Management
Erfolgsrezepte für Veränderungen. Trotz einer stetig wachsenden Anzahl an Ratgebern zum Thema Change Management scheitern noch immer die meisten Change Projekte. Ein Grund dafür ist, dass die bekannten Erfolgsrezepte häufig falsch umgesetzt werden. Damit beschäftigt sich wissens.blitz 148.
Dominante Logik. Die Fähigkeit eines Unternehmens mit Veränderungen umzugehen sowie dessen Change Management werden maßgeblich vom Top-Management bestimmt. Der Umgang mit Veränderungen folgt dabei einem bestimmten Muster, das seinen Ursprung in der Gründungsphase hat: der sogenannten dominanten Logik. Dieser wissens.blitz erklärt, was Veränderungen mit der dominanten Logik zu tun haben und warum ein Unternehmen zur Verbesserung der Veränderungsfähigkeit seinen grundsätzlichen Umgang mit Veränderungen hinterfragen sollte.
Veränderungsfähigkeit von Fachkräften. Oft sind es Fachkräfte, die Veränderungsprozesse in Organisationen vorantreiben und umsetzen müssen. Diese Personen, die ExpertInnen in ihren Fachbereichen sind, allerdings oft wenig Erfahrung im Umgang mit Veränderungen haben, werden häufig nicht ausreichend darauf vorbereitet. Der wissens.blitz 151 beschreibt Herausforderungen für Fachkräfte in Veränderungsprozessen, sowie Maßnahmen um Veränderungsfähigkeit aufzubauen.
Nostalgie. wissens.bliz 138 mit dem klingenden Titel „Ach, wie war das schön!“ beschreibt, welchen Einfluss nostalgische Gefühle auf die Veränderungsfähigkeit haben, bzw. wie diese berücksichtigt werden können.
Widerstand – „Veränderungen? Nicht mit uns!“. Wenn MitarbeiterInnen sich verändern sollen, reagieren sie häufig mit unterschiedlichen Formen von „Widerstand“, denen wissens.blitz 142 auf den Grund geht. Der wissens.blitz beschreibt, wie Veränderungsprozesse das Gleichgewicht zwischen Identität, Handeln und Wissen in einer Organisation stören. Viele Widerstände auf Seiten der Mitarbeitenden können auf die beiden beschriebenen Mechanismen zurückgeführt werden.