Durch die Corona-Krise sind wir alle verunsichert und unsere Arbeitsbedingungen haben sich drastisch geändert. In vielen Bereichen mussten Mitarbeitende von jetzt auf gleich ins Homeoffice wechseln. Führungskräfte müssen sich sofort auf die neue Situation einstellen und sich nicht nur im Krisenmanagement beweisen, sondern auch in der Digitalisierung ihres Teams. Und viele Selbstständige müssen mit enormen Umsatzeinbußen leben oder stehen sogar kurz vor der Insolvenz.
In dieser Situation ist es gerade als Führungskraft oder UnternehmerIn wichtig, einen klaren Kopf zu behalten und das eigene Team weiter zu steuern. Zu guter Führung gehört es auch, sich Zeit für die Sorgen und Ängste der Mitarbeitenden zu nehmen und auf deren Bedürfnisse in der Krise einzugehen. Dazu bleibt im Krisenfall oft wenig Zeit. Es kann aber ein entscheidender Faktor sein in Bezug auf die Mitarbeiterbindung, wie Führungskräfte in solchen Situationen agieren.
Gehen Sie auf aktiv auf die Mitarbeitenden zu
Sprechen Sie Ihre Mitarbeitenden und Teammitglieder aktiv auf die Situation an. Berufen sie eine (Online-)Sitzung ein und besprechen Sie mit den Teilnehmenden, was diese gerade beschäftigt und wobei sie Unterstützung brauchen. Finden Sie heraus, was die aktuellen Probleme Ihrer Mitarbeitenden sind. Ist es die Herausforderung, plötzlich mit Kindern im Homeoffice zu arbeiten? Ist es die Angst, den Job zu verlieren? Ist es ein Problem, plötzlich digital arbeiten zu müssen?
Entwickeln Sie so ein Gespür dafür, was Ihre Mitarbeitenden gerade brauchen und wobei sie sich Hilfe wünschen. Sie können vielleicht nicht alle Probleme lösen, aber Ihre Mitarbeitenden fühlen sich ernst genommen und merken, dass sie Gehör finden. Das kann in einer Krisensituation enorm wichtig sein und dazu beitragen, dass der/die Einzelne sich unterstützt fühlt und gewertschätzt. Denn unterschätzen Sie nicht, welchen wichtigen Stellenwert der Job für viele Menschen hat. Oft ist die Arbeit eine wichtige Stütze im eigenen Leben und gibt Halt und Struktur. Da kann ein spontaner Wechsel ins Homeoffice oder die Angst vor Arbeitslosigkeit zu einer echten psychischen Belastung werden.
Machen Sie keine falschen Versprechungen
In Krisenzeiten ist es wichtig, dass Sie ehrlich sind. Alles andere merken Ihre Mitarbeitenden sofort. Natürlich müssen Sie nicht je Info weitergeben, das ruft nur unnötige Unruhe hervor. Aber Sie sollten dafür sorgen, dass sich Ihre Mitarbeitenden gut informiert fühlen und spüren, dass Sie es ernst mit Ihnen meine. In einer solchen Situation hilft es nichts, die eigene Lage zu beschönigen oder falsche Versprechungen zu machen. Geben Sie offen zu, wenn Sie etwas momentan nicht wissen oder noch nicht abschätzen können und betonen Sie, dass Sie sich für die Belange der Mitarbeitenden einsetzen. So wecken Sie keine falschen Hoffnung, lassen die Mitarbeitenden aber auch nicht in der Luft hängen.
Folgen Sie einer klaren Informationspolitik
Gerade die Weitergabe von Informationen läuft in einer Krise schnell aus dem Ruder. Es werden wild Gerüchte verbreitet und falsche Informationen machen die Runde. Das entsteht, wenn Mitarbeitende das Gefühl bekommen, dass Ihnen nicht alles gesagt wird oder dass sich niemand aus der Führungsebene für sie interessiert. Die oben genannten Schritte sollten einer solchen Entwicklung schon entgegen wirken. Zudem sollten Sie zusätzlich dazu übergehen, einer ganz klaren Informationspolitik zu folgen. Sie können bspw. wöchentlich einen Newsletter an die Belegschaft oder Ihr Team schreiben. Sie können in einem regelmäßigen Online-Meeting wichtige Informationen weitergeben oder in persönlichen Telefonaten. Sorgen Sie dafür, dass Sie die wichtigste Informationsquelle werden, damit die Gerüchteküche nicht überbrodelt.
Weitere Unterstützung als Führungskraft finden Sie in meinem Coaching oder meinen Workshops.