Ich schreibe gemeinsam mit Peter Kraker direkt vom BarCamp Graz (http://barcamp-graz.at/), das heute und morgen im für ein solches Event sehr exquisiten Ambiente des Grazer Congress (in Österreich) stattfindet . Peter Kraker ist einer der Mit-Organisatoren des BarCamps Graz und macht Forschung und Software-Entwicklung zum Thema Science 2.0, also Wissensmanagement in der Forschung. Laut Wikipedia versteht man unter einem BarCamp eine „offene Tagung, deren Ablauf und Inhalte von den Teilnehmern im Tagungsverlauf selber entwickelt werden“. Peter Kraker versteht darunter eine „Un-Konferenz“ zu den Themen Wissensmanagement (WissensCamp), Politik (PolitCamp), Design (DesignCamp) und mobile Geräte (iCamp).
Das WissensCamp 2011 ist die zweite Ausgabe des österreichweit einzigen BarCamps zum Thema Wissensmanagement. Es wendet sich an WissensarbeiterInnen, UnternehmerInnen, ForscherInnen, NetzaktivistInnen und PraktikerInnen und soll dem Wissensaustausch und der besseren Vernetzung der Community dienen und klare praxisnahe Antworten liefern.Von Tools, Methoden und Technologien des Wissensmanagements und dem Aufzeigen von neuen Wegen für Unternehmen und Organisationen, bis hin zu aktuellen Forschungsfragen können die vielfältigsten und unterschiedlichsten Themen beim WissensCamp Graz zur Diskussion gestellt werden.
Am Morgen der beiden Camp-Tage werden von den TeilnehmerInnen jeweils interessante Vortrags-Themen vorgeschlagen und es wird über die interessantesten Themen abgestimmt und kollaborativ eine Agenda erstellt. Heute standen so unterschiedliche Themen wie Open Science, die Angst vor Vorträgen, Semantic Web, Personal Information Management, ein Basismodell des Wissensmanagements und Taggen am Desktop auf dem Programm. Da eine Session zum Thema „Richtiges Zuhören'“ ausfiel, habe ich kurzerhand beschlossen, spontan den Wissensdialoge Blog vorzustellen.
Im Anschluss an die Präsentation haben sich interessante Aspekte ergeben, die wir hier zur Diskussion stellen möchten:
- Gegeben, Motivation das Wissen mit anderen zu teilen sei eine zentrale Grundlage für Wissensmanagement, stellt sich die Frage: Was motiviert MitarbeiterInnen, ihr Wissen zu teilen? Welche Bedürfnisse müssen geweckt werden? Im Gespräch waren „das Bedürfnis zur Selbstdarstellung“, „das Bedürfnis, dabei zu sein“, „der Nutzen für einen selbst“, „weil man es muss (ChefIn hat es gesagt)“, „weil es Spaß macht (Usability)“, „weil alle mitmachen und man sonst etwas verpassen würde“ – welche sind die wichtigsten Punkte? Gibt es weitere?
- Muss Wissensmanagement von oben, also vom Management, oder von unten, also von den Mitarbeitern selbst ausgehen? Welchen Einfluss haben die unterschiedlichen Rollen der Mitarbeiter in der Organisation?
- Welchen Einfluss hat der Faktor, dass die meisten Personen nach Arbeitszeit bezahlt werden auf die Motivation, die eigene Arbeitszeit (durch effektives Wissensmanagement) langfristig zu optimieren?
- Was sind die bedeutsamsten Hürden? Sind sie technischer oder kultureller Natur, oder eine Frage der Fähigkeit im Umgang mit Technologien?
Jetzt müssen wir weiter zur Session „Vorrratsdatenspeicherung“ (PolitCamp) – verspricht spannend zu werden!
Peter & Barbara