Wie wäre es mit einem persönlichen datengestützten Jahresrückblick?

Das Jahr geht dem Ende zu — ein Grund sich einmal auf das vergangene Jahr rückzubesinnen. Um von Allgemeinaussagen (“viel passiert”) wegzukommen lohnt es sich das Jahr einmal bewusst durchzugehen. Datengestützt. Selbst wenn man kein Tagebuch führt, fallen heutzutage in vielen Berufen genug Informationen an, um das Jahr zu rekonstruieren.

Vielfältige Informationsquellen:

  • Kalender: Die erste Adresse, insbesondere wenn der digitale Kalender die vergangenen Termine nicht automatisch löscht.
  • Aufgabenplaner: Falls die Papiervariante das Erledigen der Aufgaben überlebt, bzw. falls die digitale Version erledigte Aufgabe nicht löscht sondern archiviert.
  • eMails: Da immer noch viel Kommunikation — sowohl im Beruf als auch in der Familie — über eMails verläuft, geben einen diese ebenfalls sehr interessante Informationen. Hinzu kommen noch Bestätigungs-eMails von Online-Bestellungen (Amazon) oder Buchungen — gerade bei bestellten (aber vielleicht nicht gelesenen) Büchern ganz hilfreich.
  • Social Media: Über Facebook, Twitter und Co. kann man sich streiten, gerade was Datenschutz und Neutralität betrifft. Sie liefern allerdings ebenfalls gute Informationen darüber, was einen in bestimmten Zeiten interessiert hat.
  • Neu erstellte Dateien: Da jede neu erstellte Datei automatisch das Datum des aktuellen Tages als Erstellungsdatum bekommt und man eine Suche über Erstellungsdaten filtern kann, liefert einen eine entsprechende Dateisuche ebenfalls interessante Informationen. Besonders interessant, wenn Photos darunter sind.
  • Kontakte: Vermutlich der einfachste Weg sich an vergangene Interaktionen zu erinnern. Einfach einmal durchgehen — mit wem hatte man wie viel zu tun. Mit wem zu viel, mit wem zu wenig?

Das sind nur ein paar der Dokumentationen, die “praktisch nebenbei” anfallen und eine Frage wie “Was ist das Jahr über eigentlich alles gewesen?” etwas in der empirischen Realität verankern. Und sie decken auch überwiegend das Verhalten ab und nicht Wünsche oder Planungen. Was eine Stärke ist — schließlich sind und werden wir was wir machen, nicht was wir uns vornehmen.

Persönlich kann ich eine solche Reflexionsphase in der toten Zeit zwischen den Jahren sehr empfehlen. Wann sollte man sonst bewusst eine high-level Positionsbestimmung und Kurskorrektur durchführen?

Wobei ich von den üblichen “Hau-Ruck-Aktionen” wie Fitnessstudio-Anmeldung und Co. allerdings absehen würde. Solche Aktivitäten startet man besser, wenn das neue Jahr schon angelaufen ist und man die neue Tätigkeit direkt in den üblichen Tagesablauf integrieren kann.

Man kann die Ergebnisse auch leicht auf ein paar Seiten festhalten. Kein Tagebuch sondern eine Jahresbuch, oder eine Jahreszeitung. Ein paar Bilder dazu, und schon hat man einen kleinen persönlichen “Newsletter”, der das Jahr für einen selbst zusammenfasst und Schlussfolgerungen und Ziele festhält. Aufgrund der enthaltenen Informationen ist es dann ein “Newsletter”, den man nicht teilt, aber der trotzdem hilfreich ist.

Also, was haben Sie 2016 tatsächlich gemacht — und was wollten Sie in Zukunft machen?

 

Bild: Icons von den entsprechenden Programmen.

Das Jahr geht dem Ende zu — ein Grund sich einmal auf das vergangene Jahr rückzubesinnen. Um von Allgemeinaussagen (“viel passiert”) wegzukommen lohnt es sich das Jahr einmal bewusst durchzugehen. Datengestützt. Selbst wenn man kein Tagebuch führt, fallen heutzutage in vielen Berufen genug Informationen an, um das Jahr zu rekonstruieren.