Mental Health-Startups bieten schnelle Hilfe bei Problemen

Die psychische Gesundheit ist seit Corona noch stärker im gesellschaftlichen Bewusstsein angekommen. Durch die Pandemie wurde deutlich, dass viele Menschen Probleme mit ihrer Mental Health haben – sowohl im privaten als auch im beruflichen Kontext. Gleichzeitig wurde auch klar, dass das Therapiesystem in Deutschland (noch) nicht optimal ist. Deshalb haben sich einige Mental Health Startups gegründet. Doch in welchen Bereichen können sie helfen?

Die psychische Gesundheit ist seit Corona noch stärker im gesellschaftlichen Bewusstsein angekommen. Durch die Pandemie wurde deutlich, dass viele Menschen Probleme mit ihrer Mental Health haben – sowohl im privaten als auch im beruflichen Kontext. Gleichzeitig wurde auch klar, dass das Therapiesystem in Deutschland (noch) nicht optimal ist. Deshalb haben sich einige Mental Health Startups gegründet. Doch in welchen Bereichen können sie helfen?

In Deutschland dauert es ungefähr 20 Wochen bis eine Person einen Therapieplatz bekommt – und das nur mit Glück, wie beispielsweise die Psychologin Johanne Schwensen in einem Interview mit dem online Magazin Sifted betont. Aus diesem Grund wird Hilfe im Bereich Mental Health immer gefragter. Durch Corona hat sich dies noch verstärkt, denn durch die ungewisse Pandemielange haben sich Mental Health-Probleme weiterverbreitet.

Auch Organisationen haben festgestellt, dass es in diesem Bereich noch viele Möglichkeiten gibt, und setzen sich vermehrt für die psychische Gesundheit ihrer Mitarbeitenden ein. Aus diesem Grund sind immer mehr Startups gegründet wurden, die Produkte – vor allem Apps und Websites – im Bereich Mental Health entwickeln und die Menschen in ihrem Alltag unterstützen können.

Ein langsamer Wechsel: Mehr Offenheit und Angebote

Bis vor kurzem war Mental Health noch ein Tabuthema, aber seit Corona wird diese auch im Arbeitskontext diskutiert. Gerade die isolierte Situation im Home Office hat vielen Mitarbeitenden zugesetzt. Aus diesem Grund haben Länder wie Schweden und England ihr Krankensystem aufgerüstet, sodass es mehr Unterstützung für Arbeitnehmer*innen gibt. In Deutschland währenddessen nimmt die Unterstützung nicht merkbar zu, aber ein langsames Umdenken ist erkennbar.

Zu diesem Wechsel gehört beispielsweise, dass vermehrt offen über Mental Health-Probleme am Arbeitsplatz gesprochen wird. Davor wurde dieses Thema nicht oft thematisiert, doch nun scheint es bei Arbeitgebern eine Sensibilisierung für dieses Thema zu geben. Führungspersonen beginnen mit ihren Kolleg*innen Mental Health-Trainings (besprochen werden in solchen Trainings oft Themen, wie Mindfulness und Self Care) durchzuführen oder mit ihnen über ihre Probleme zu sprechen.

Wie Apps bei Mental Health-Problemen helfen können

Wie können nun Startups, die Apps und Anwendungen im Bereich Mental Health entwickeln, helfen? Die Apps scheinen eine Ergänzung sowohl im Bereich der Therapie, Selbsttherapie als auch Beratung zu sein. Sie bieten in verschiedenen Bereichen Hilfestellungen. Dies kann von einer Diagnose im Bereich psychische Krankheiten über Tracking-Apps, die beim Einschlafen oder Abnehmen helfen können, reichen.

Mit solchen Apps können Einzelpersonen, die beispielsweise noch auf dem Weg zu einem Therapieplatz sind oder keine Therapie machen wollen, ihre Mental Health-Probleme angehen und sich selbst reflektieren.

Eine Auswahl an Startups

Hier eine kleine Auswahl an Mental Health-Startups, welche vor allem Apps entwickelt haben. Die Apps können sowohl im beruflichen als auch im privaten Kontext benutzt werden. Ausgewählt wurden Apps, die sich verschiedenen Kontexten – wie Therapie oder Beratung – befinden. Auch werden in diesen Bereichen die bekanntesten Vertreter von Apps vorgestellt.

  • Ada Health: Diese App und Seite wurde in Berlin gegründet und gibt die Möglichkeit, digital die eigenen persönlichen Symptome zu analysieren und eine Vordiagnose zu bekommen. Ada ist eine künstliche Intelligenz und wurde von Ärzten und Wissenschaftlern entwickelt. Sie hilft mit einer Nutzerbasis von über 10 Millionen Menschen weltweit.
  • Zanadio: Auch Zanadio, 2019 in Hamburg gegründet, ist eine KI, welche sich mit dem Problem der Fettleibigkeit beschäftigt. Es ist eine Kombinationslösung aus Hardware, Software und Service und schließt als umfassende, digitale und datengestützte Therapie eine Versorgungslücke in der Behandlung von Menschen mit Adipositas. Die App begleitet Menschen mit Adipositas in einem Therapie-Dreiklang aus Bewegung, Ernährung und Verhaltensänderung. Die Inhalte und Programme sind nach wissenschaftlichen Standards der Psychologie, Ernährungsmedizin und Bewegungswissenschaften erarbeitet.
  • Somnio: 2014 in Leipzig gegründet behandelt Somnio Einschlaf- und Durchschlafstörungen. Die App basiert dabei auf der kognitiven Verhaltenstherapie und wird in einem voll-automatisierten Schlaftraining die wirksamsten Techniken zur Behandlung von Schlafstörungen personalisiert eingesetzt.

Fazit

Damit scheint die momentane Lage für Mental Health-Startups in Deutschland gut zu sein. Das Thema rückt mehr in den Fokus der Gesellschaft und wird auch im Arbeitskontext diskutiert. Die Anwendungen der Startups setzen dabei an der Einzelperson und ihren Problemen an. Sie sind vielfältig und können in verschiedenen Bereichen verwendet werden.