Konflikte in Organisationen sind normal und oft schnell gelöst – manchmal zu schnell. Häufig besteht die Tendenz, Konflikte durch Kompromisse oder Mehrheitsentscheidungen zu lösen. Dabei verpassen die Beteiligten aber manchmal die Chance, eine Win-Win-Lösung für alle zu finden.
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Stellen Sie sich vor, zwei Arbeitsgruppen beanspruchen für sich den neuen Besprechungsraum. Obwohl bisher die Arbeitsgruppen gut zusammengearbeitet haben, beginnt der Konflikt, die Arbeit der Teams zu stören. Als Führungskraft müssen Sie vermittelnd eingreifen. Vielleicht setzen Sie zuerst auf einen Mehrheitsentschluss. Sie bitten die Gruppen um Kompromissvorschläge oder lassen zwei SprecherInnen der Gruppen verhandeln. Alle diese Konfliktlöseprozesse erscheinen uns demokratisch, fokussieren aber stark auf eine Lösung und drehen sich um das Verhandeln von Positionen. Moderne Konfliktlöseprogramme raten mittlerweile eher zu bedürfnisorientierten statt lösungsorientierten Problemlöseprozessen. Das Trainingsmanual „Betsavda“ zeigt anhand des Beispiels des „Kürbisstreits“ (siehe Kasten) einen demokratischen Problemlöseprozess auf, der die Bedürfnisse aller Konfliktparteien respektiert. In diesem Prozess erfolgt die Konfliktlösung in vier Schritten:
Welche Bedürfnisse haben die Beteiligten?
Können die Ressourcen erweitert werden?
Wie minimiert man Einschränkungen?
Mehrheitsbeschluss
Alternativen
Literaturnachweis:
Maroshek-Klarman, U. (1997). Weg der demokratischen Entscheidungsfindung II. In U.Maroshek-Klarman (Ed.), Miteinander – Erfahrungen mit Betzavda (pp.122-133). Gütersloh: Bertelsmann.
Rothman, J. (1995). From confrontation to cooperation: Preparing for problem-solving and negotiation. In Maroshek-Klarman U., Education for Peace among Equals (45-57), Jerusalem.
Zitieren als: Matschke, C. (2015). Demokratische Konfliktlösungen. wissens.blitz (159). https://wissensdialoge.de/konfliktlösungen