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Pecha Kucha – ein Vortrag in Bildern

Das Pecha Kucha ist eine Vortragsform aus Japan, die sich vor allem auf die Präsentation von Bildern in einem festen Zeitlimit konzentriert. Damit sollen abwechslungsreiche und interessante Vorträge ermöglicht werden.

Das Pecha Kucha ist eine Vortragsform aus Japan, die sich vor allem auf die Präsentation von Bildern in einem festen Zeitlimit konzentriert. Damit sollen abwechslungsreiche und interessante Vorträge ermöglicht werden.

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Wer kennt das nicht? Egal, ob zu einem Projekt oder gegenüber einem Kunden in Unternehmen müssen immer wieder Vorträge gehalten werden. Meistens geschieht dies mittels der bekannten PowerPoint-Präsentation. Solche Vorträge sind ermüdend und nicht selten hört das Publikum nicht zu. Um das zu verhindern, gibt es verschiedene andere Vortragsformen, welche von dem Power-Point-Präsentation abweichen. Eine davon ist das Pecha Kucha.

Der Ablauf

Ziel des Pecha Kuchas ist es innerhalb von 6:40 Minuten 20 Folien zu präsentieren. Jede Folie darf dabei nur 20 Sekunden zu sehen sein bevor automatisch die nächste Folie erscheint. Auf den Folien sollten nur Einzelbilder und kein Text befinden. Um das zu erreichen gibt es ein paar Schritte, die bei der Erstellung eines Pecha Kuchas beachtet werden sollten:

  1. Thema wählen: Bei diesem Schritt wird, wenn nicht vorgegeben, das Thema des Pecha Kuchas ausgewählt. Es kann dabei jeder Themenbereich gewählt werden. Wichtig ist nur, dass sich der Vortragende auf eine Kernaussage konzentriert, die im Vortrag vermittelt werden soll.
  2. Den Anfang und Ende festlegen: Hier soll der Einstieg und der Ausstieg des Vortrags bestimmt werden. Dafür eignen sich beispielsweise Zitate, eine Abstimmung oder auch eine persönliche Anekdote. Wichtig ist, dass das Interesse des Zuschauenden geweckt und am Ende die Kernaussage nochmals präsentiert wird.
  3. Inhalt und Struktur: Nun geht es darum den Inhalt zu bestimmen und festzulegen. Dabei sollte das enge Zeitfenster bedacht werden. Für die Inhaltserschließung können Techniken, wie Mindmapping angewandt werden. Gleichzeitig sollte die Reihenfolge der Inhalte und die Struktur des Vortrags festgelegt werden.
  4. Die Bilder: Erst jetzt kommen die Bilder ins Spiel. Diese sollten passend zum Inhalt ausgewählt werden. Sie können dabei den Inhalt unterstützen oder auch das Publikum überraschen.
  5. Üben, üben, üben: In diesem Schritt geht es schließlich darum, dass, wie bei anderen Präsentationen auch, das Pecha Kucha geübt wird. Wichtig ist hierbei, dass die Zeitabläufe von 20 Sekunden pro Folie eingeübt werden.

Woher kommt das Pecha Kucha?

Das Pecha Kucha stammt aus Japan und bedeutet übersetzt „dauernd quatschend“ bzw. „dauernd redend“. Entstanden ist diese Vortragsform im Februar 2003 in Tokio. Im Rahmen einer Designveranstaltung der Architekten Astrid Klein und Mark Dytham tauchte das Format zum ersten Mal auf, um die Vorträge vielfältiger zu gestalten, da beide Architekten Power-Point-Vorträge nicht mehr interessant fanden. Seit diesem Zeitpunkt hat sich das Vortragsformat weltweit ausgebreitet. Es gibt beispielsweise in Deutschland über 20 offizielle Pecha-Kucha-Nächte in verschiedenen Städten. Dort werden verschiedene Vorträge gehalten und jeder kann sie sich anhören. Auch sonst gibt es Internetplattformen , auf welchen Pecha Kuchas eingestellt und angesehen werden können. Die Themenvielfalt kennt dabei keine Grenzen.


Ein Fazit

Die Vorteile des Pecha Kuchas ergeben sich aus den Nachteilen einer herkömmlichen PowerPoint-Präsentation. Während bei dieser oftmals der Text auf den Folien mit dem Redetext der Vortragenden übereinstimmt und die Zuschauenden beschäftigt sind den Text abzuschreiben, konzentriert sich nun die Aufmerksamkeit des Publikums auf den Vortragenden. Auch werden die Vorträge durch das feste Zeitlimit nicht zu lang und statt das Publikum mit vielen Informationen zu bombardieren, gibt es beim Pecha Kucha eine einzige Kernaussage. Problematisch kann es jedoch sein, dass beim Pecha Kucha die Perfomance vor dem eigentlichen Inhalt kommt, sodass dieser in den Hintergrund rücken kann. Um dem vorzubeugen, sollte genau überlegt werden, ob ein Pecha Kucha zu dem jeweiligen Vortragsthema passt.

Literaturnachweise:
Kroker, B. (2020, 14. April): Pecha Kucha: PowerPoint-Präsentationen mal anders. Betzoldblog. Abgerufen am 11.02.2021, von https://www.betzold.de/blog/pecha-kucha/#1
o. A. (o. D.): Pecha Kucha. Wissensschaftskommunikation.de Abgerufen am 11.02.2021, von https://www.wissenschaftskommunikation.de/format/pecha-kucha/

Bitte ziteren als: Dreßler, S. (2021). Pecha Kucha – ein Vortrag in Bildern. wissens.blitz (212). https://wissensdialoge.de/pechakucha