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Persönlicher Rückblick auf 3 Jahre wissensdialoge.de

Seit 3 Jahren schreiben wir auf wissensdialoge.de zum Thema Organisationales Lernen und Wissensmanagement. Inzwischen lebt und arbeitet die Hälfte von uns nicht mehr in Tübingen. Manch einer hat geglaubt, dass es uns deshalb schnell nicht mehr geben würde. Zum Glück war das ein Irrtum! Zum Glück für uns Autoren – und hoffentlich auch zum Glück für Sie, unsere Leser.

Als Kristin und ich damals alle zusammen trommelten, die sich wie wir für das Thema Organisationales Lernen und Wissensmanagement in unserem Kollegenkreis interessierten, hätten wir nicht gedacht, dass diese Gruppe eine solche Beständigkeit entwickeln würde. Aber offensichtlich war es unser aller Bedürfnis, diesem Thema mehr Raum und Öffentlichkeit zu geben. Insbesondere den Ergebnissen psychologischer Forschung – unserer eigenen und der anderer – zu diesem Thema nicht nur in Fachkreisen Gehör zu verschaffen sondern darüber hinaus war unser gemeinsames Anliegen. Dabei ging und geht es uns nicht um eine einseitige Kommunikation rein in die Praxis. Es geht uns um einen Dialog! Daher der Name wissensdialoge und deshalb als Blog.

Ich schrieb jüngst in einem Beitrag, dass Social Media keine Allheilmittel sind. In unserem Fall war das Blog genau das richtige Mittel um unser Ziel zu erreichen. Und es brachte uns noch viel mehr: Wir wurden ein Team. Ein selbstgesteuertes Team. Ein organisationsunabhängiges Team. Wir entwickelten uns in einem bottom-up Prozess, von unten, aus einem gemeinsamen Interesse heraus, basisdemokratisch. Für mich eine unglaublich spannende Erfahrung! Nicht ohne Reibungen, nicht ohne Tiefs. Doch immer konstruktiv und mit dem Blick nach vorn. Und immer mit viel Engagement und Verantwortungsübernahme aller WissenswerkerInnen, immer wohl überlegt in Abhängigkeit von den individuellen Ressourcen und Möglichkeiten. Dafür möchte ich mich heute bei allen WissenswerkerInnen herzlich bedanken!

Ich forsche inzwischen nicht mehr zu Organisationalem Lernen und Wissensmanagement und bin bei meiner neuen Arbeit auch nicht explizit für dieses Thema zuständig. Doch diese Themen spielen in (fast) jeder Tätigkeit und gewiss in jeder Organisation eine zentrale Rolle. Mein Interesse an dem Thema ist auch deshalb ungebrochen. Und das großartige Team und der Erfolg von wissensdialoge.de motivieren mich, nach neuen Wegen und Möglichkeiten zu suchen weiterhin beizutragen. Nun etwas mehr mit der wissenschaftlich geprägten Brille eines Anwenders.

Mein Wunsch für diese nächsten 3 Jahre ist es, noch stärker den Dialog mit Ihnen, unseren Lesern und weiteren potentiellen Anwendern zu suchen. Wahrscheinlich müssen wir dazu auch neue Formate ausprobieren. Ein neues Format ist die Veröffentlichung unserer ersten 100 wissens.blitze in Buchformat. Heute möchte ich Sie vor allem einladen, auf unserem Blog (weiterhin) zu kommentieren. Konzepte und Forschungsergebnisse sind aus meiner Sicht nichts wert, wenn sie nicht aufgegriffen, ausprobiert und weiterentwickelt werden. Wissenschaftliche Erkenntnis und praktische Erfahrung sollten sich ergänzen. Beides hat Stärken und Schwächen. Fortschritt erzielen wir, wenn wir die Stärken von wissenschaftlicher Erkenntnis und von praktischer Erfahrung zu nutzen wissen und sinnvoll miteinander kombinieren. In diesem Sinne wünsche ich mir, dass sich beides – wissenschaftliche Erkenntnis und praktische Erfahrung – auf unserem Blog auf Augenhöhe begegnen.