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Nachhaltigkeit in der Weiterbildung: Den Lerntransfer mit e-learning begleiten

Das beste Seminar nützt wenig, wenn das Gelernte im Arbeitsalltag nicht umgesetzt wird. Aber wie kann ein nachhaltiger Lerntransfer in die Praxis unterstützt werden? Hier können Online-Tools helfen, von denen ich in diesem Beitrag ein Beispiel vorstelle.

Häufig findet kein Lerntransfer in die Praxis statt

Die meisten Trainer kennen dieses Problem: Sie begleiten ihre SeminarteilnehmerInnen über einen bestimmten Zeitraum in Präsenztrainings und, kaum an den Arbeitsplatz zurückgekehrt, setzt bei den meisten TeilnehmerInnen das Vergessen ein.  Doch, wer Inhalte vermittelt, ist daran interessiert, dass diese auch langfristig im Kopf des Empfängers vorhanden bleiben. Besonders gut können wir uns an Gelerntes erinnern und dieses anwenden, wenn wir die Lerninhalte immer wieder reflektieren und in der Praxis anwenden. Doch wie können Trainer dies sicherstellen?

Ein Beispiel für eine Lösung: Mindsetter

Auf der diesjährigen Learntec Messe habe ich ein Online-Tool kennengelernt, das mich sehr begeistert hat: Mindsetter . Dahinter verbirgt sich eine webbasierte Software, die elektronische Lernerinnerungen versendet. Die Teilnehmer bekommen im Nachgang an eine Veranstaltung per Email immer wieder elektronische Lern-Impulse geschickt. Diese sog. Mindtrigger können Texte, Bilder oder Videos beinhalten. Auf diese Weise bleibt das Erlernte länger im Gedächtnis.

Didaktisch ausgereifte Funktionen

Besonders begeistert bin ich von der Vielzahl didaktisch ausgereifter technischer Funktionalitäten der Software:

Smart Sending: Ein neuer Mindtrigger wird nur dann verschickt, wenn der vorherige abgeschlossen wurde. Auf diese Weise wird sichergestellt, dass der Empfänger nicht von einer Flut an E-Mails überschwemmt wird.

Zeitlimits garantieren volle Konzentration. Jeder Mindtrigger hat eine voreingestellte Zeit, die beim Start heruntergezählt wird. Der Empfänger kann diese „tickende Uhr“ nicht anhalten und wird so zur vollen Konzentration animiert.

Lerntagebuch:  Jeder Teilnehmer erhält Zugang zu seinem persönlichen Lerntagebuch. Hier können die Antworten zu vorherigen Mindtriggern angesehen und wiederholt werden.

– Im offenen Diskussionsforum können sich Teilnehmer, die das gleiche Mindset erhalten, untereinander austauschen und so das Gelernte noch weiter verankern.

Reporting: Der Lernfortschritt der Empfänger kann detailliert analysiert werden

Selbstreflektierende Fragen sorgen für Praxisbezug

Durch selbstreflektierende Fragen wird der Bezug zur Praxis hergestellt (siehe auch wissens.blitz Nr. 50, 96 und 104). Jeder Mindtrigger kann bis zu sechs selbstreflektierende Fragen beinhalten. Dies hilft den TeilnehmerInnen, den Lerninhalt auf eigene Praxis-Situationen anzuwenden und damit einen dauerhaften Praxis-Transfer sicherzustellen (siehe http://www.mindsetter.com).

Fazit: Einsatz im Blended Learning, in der Organisationsentwicklung und im Coaching

Online-Tools wie Mindsetter ermöglichen eine Vielzahl unterschiedlicher Blended Learning Szenarien, bei denen Präsenz- und Online-Lernphasen miteinander kombiniert werden (siehe auch wissens.blitz Nr. 4 und 10). So können sich beispielsweise TeilnehmerInnen bereits in der Vorbereitungsphase eines Trainings mit einigen Inhalten auseinandersetzen oder sich gegenseitig kennenlernen. Solche Tools eignen sich jedoch nicht nur für Blended Learning Szenarien, sondern sind grundsätzlich für jede Berufsgruppe von Nutzen, die Wissen vermittelt. Darüber hinaus eignen sich Tools wie diese auch als Werkzeug, um Organisationsentwicklung voranzutreiben, Unternehmenskultur zu verankern oder einen Coachingprozess zu begleiten.