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Christina Matschke

Die Social Support Studie (Matschke, 2022, Journal of Cross-Cultural Psychology) untersucht, welche Formen der Unterstützung sich förderlich auf die Identifikation mit einer neuen Gruppe auswirkt, im Kontext von Auslandsaufenthalten. Auch für andere Kontexte lassen sich aber praktische Empfehlungen aus den Ergebnissen ableiten.

Unterstützung bei der Integration in neue Gruppen: Erkenntnisse aus der Social Support Studie

Die Social Support Studie (Matschke, 2022, Journal of Cross-Cultural Psychology) untersucht, welche Formen der Unterstützung sich förderlich auf die Identifikation mit einer neuen Gruppe auswirkt, im Kontext von Auslandsaufenthalten. Auch für andere Kontexte lassen sich aber praktische Empfehlungen aus den Ergebnissen ableiten.

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Vor einigen Jahren gab es hitzige Diskussionen zu sogenannten „Herrenwitzen“. Ausgelöst wurde die Debatte durch eine Situation, in der ein älterer Herr einer jüngeren Dame, die in einem professionellen Verhältnis zu diesem Herren stand, ein Kompliment zu ihrem Dekolleté gemacht hat. Als die Dame – eine Journalistin – darüber berichtete löste das eine Welle der Reaktionen aus. Einerseits gab es viele Menschen, die Ähnliches erlebt hatten: Personen in Machtstellung machen einer abhängigen oder unterstellten Person Komplimente und diese werden als unangebracht empfunden. Spannenderweise gab es andererseits aber auch hitzige Debatten darüber, ob die Debatte überhaupt nötig ist, und es war vielen alten Herren schwer zu vermitteln, warum sich die betroffene Dame über das Kompliment nicht einfach gefreut hat. Wir haben es hier also mit einer gehörigen Perspektiven-Divergenz zu tun. Aus sozialpsychologischer Sicht eine spannende Situation.

Unangebrachte Komplimente am Arbeitsplatz

Vor einigen Jahren gab es hitzige Diskussionen zu sogenannten „Herrenwitzen“. Ausgelöst wurde die Debatte durch eine Situation, in der ein älterer Herr einer jüngeren Dame, die in einem professionellen Verhältnis zu diesem Herren stand, ein Kompliment zu ihrem Dekolleté gemacht hat. Als die Dame – eine Journalistin – darüber berichtete löste das eine Welle der

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Ohne Veränderungen gibt es keine Weiterentwicklung. Aber nicht immer sind Veränderungen angenehm: sie fordern Kraft und Anpassungsvermögen. Die Forschung zeigt, dass eine große Anzahl von stabilen Rollen und eine gute Kompatibilität zwischen alten und neuen Rollen das Wohlbefinden bei Übergängen verbessert.

Übergänge erleichtern: Vielfältige und vereinbare Rollen bieten Kontinuität

Ohne Veränderungen gibt es keine Weiterentwicklung. Aber nicht immer sind Veränderungen angenehm: sie fordern Kraft und Anpassungsvermögen. Die Forschung zeigt, dass eine große Anzahl von stabilen Rollen und eine gute Kompatibilität zwischen alten und neuen Rollen das Wohlbefinden bei Übergängen verbessert.

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Ich bin ein engagierter Mensch. Wenn der Kindergarten zur Gartenaktion aufruft, stehe ich mit der Heckenschere am Fliederbusch. Wenn Musik gebraucht wird, bringe ich meine Gitarre mit. Wenn für die Weihnachtsfeier bei der Arbeit Essensbeiträge gebraucht werden, stelle ich mich in die Küche und koche und backe. Aber letztes Jahr habe ich mich zu Weihnachten bei einem Engagement ertappt, das schon absurd war.

Absurdes Engagement

Ich bin ein engagierter Mensch. Wenn der Kindergarten zur Gartenaktion aufruft, stehe ich mit der Heckenschere am Fliederbusch. Wenn Musik gebraucht wird, bringe ich meine Gitarre mit. Wenn für die Weihnachtsfeier bei der Arbeit Essensbeiträge gebraucht werden, stelle ich mich in die Küche und koche und backe. Aber letztes Jahr habe ich mich zu Weihnachten

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In meiner Forschung geht es fast immer um die Integration in neue Gruppen. Wie schaffen es Menschen, sich trotz Widrigkeiten mit einer Gruppe zu identifizieren und die Gruppenmitgliedschaft mit bereits bestehenden Lebensbereichen zu vereinen? Dabei interessiert mich, inwiefern Motivation und Unterstützung durch Andere helfen können, unterschiedliche Gruppenmitgliedschaften erfolgreich zu vereinen. Außerdem möchte ich herausfinden, ob und unter welchen Umständen es für das Wohlbefinden gut ist, wenn man unterschiedliche Bereiche im Leben miteinander integriert. Und als weiteren Forschungsschwerpunkt untersuche ich die Entstehung und Konsequenzen der sogenannten Disidentifikation: das ist die negative Seite der Gruppenmitgliedschaft, bei der man eine stark negative Beziehung zur eigenen Gruppe entwickelt.  

Die wissens.werkerInnen im Gespräch mit… Christina Matschke

Ihre Forschung kurz und verständlich? In meiner Forschung geht es fast immer um die Integration in neue Gruppen. Wie schaffen es Menschen, sich trotz Widrigkeiten mit einer Gruppe zu identifizieren und die Gruppenmitgliedschaft mit bereits bestehenden Lebensbereichen zu vereinen? Dabei interessiert mich, inwiefern Motivation und Unterstützung durch Andere helfen können, unterschiedliche Gruppenmitgliedschaften erfolgreich zu vereinen.

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Das Phänomen, das sich man in Fußball-Kommentaren so wunderbar hören kann, wird als „linguistischer Intergruppenbias“ bezeichnet: Menschen neigen dazu, durch die Wahl ihrer Worte ihre eigene Gruppe (wie die Fußballmannschaft oder das eigene Arbeitsteam) positiver zu beschreiben als eine Fremdgruppe (wie die gegnerische Mannschaft). Die Beschreibungen, die wir von „unseren Leuten“ oder „den Anderen“ liefern unterscheiden sich manchmal frappierend, auch wenn das gleiche Verhalten beschrieben wird. Leider gibt es solche Verzerrungen nicht nur im Fußball, wo der Kommentator wenig Einfluss auf das Ergebnis des Spiels hat. In vielen Arbeitssituationen kann die Beschreibung einer Person in einer bestimmten Situation großen Einfluss auf die Zukunft der Person haben. Im Arbeitsleben kann zum Beispiel die Beschreibungen des Verhaltens der Mitarbeitenden durch Führungskräfte, bei Berichten über das Verhalten in Bewerbungsgesprächen, nach einer Probearbeitszeit oder bei Beförderungen entscheidend sein für die weiteren Chancen der Mitarbeitenden. Auch Bewertung von Angeboten und Leistungen verschiedener Gruppen kommen häufig aus zweiter Hand.

War dieses „Foul“ strategisch oder unfair? Wie wir das Verhalten der eigenen Leute subtil positiver darstellen als das der Anderen

Ich liebe Fußball: neben allem anderen ist es eine Spielwiese für sozial verzerrte Darstellungen. Haben Sie dem Kommentator bei Fußballspielen im Fernsehen schon einmal richtig zugehört? Während die Spieler der eigenen Mannschaft zum Beispiel „den Fuß weit nach vorne bringen“, „den Arm hoch nehmen“, oder „dem Schiedsrichter ihre Sichtweise darlegen“ ist es bei den Spielern

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Wahlfreiheit macht motiviert und glücklich?  Das ist nicht immer so! Manchmal sind wir sogar engagierter, wenn andere für uns entscheiden. Welche Art der Auswahl zufriedenstellend und motivierend wirkt hängt davon ab, wie wir uns im sozialen Kontext definieren.

Sie haben die Wahl! Macht Sie das glücklich?

Wahlfreiheit macht motiviert und glücklich?  Das ist nicht immer so! Manchmal sind wir sogar engagierter, wenn andere für uns entscheiden. Welche Art der Auswahl zufriedenstellend und motivierend wirkt hängt davon ab, wie wir uns im sozialen Kontext definieren. wissens.blitz(174) In der Regel geht man davon aus, dass es besser ist, selbst zu entscheiden, als wenn

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„Wichteln“ oder „Julklapp“, wie es im Norden heißt, gehört zu Weihnachten wie der Tannenbaum und das „Oh, du fröhliche“. Die Idee ist einfach: nicht jeder muss jedem etwas schenken, sondern man zieht im Geheimen ein Los mit dem Namen einer Person, die man beschenken darf.

Ein Plädoyer fürs „Schrott-Wichteln“ – nicht nur bei Weihnachtsgeschenken

„Wichteln“ oder „Julklapp“, wie es im Norden heißt, gehört zu Weihnachten wie der Tannenbaum und das „Oh, du fröhliche“. Die Idee ist einfach: nicht jeder muss jedem etwas schenken, sondern man zieht im Geheimen ein Los mit dem Namen einer Person, die man beschenken darf.

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Zitieren als: Matschke, C. (2016). Zusammenhänge zwischen Arbeit und Freizeit. wissens.blitz (170). https://wissensdialoge.de/arbeitfreizeit

Was machen Sie eigentlich in den Ferien? Der Zusammenhang von Arbeit und Freizeit

Als Führungskraft geht es Sie eigentlich nichts an, was Ihre Mitarbeitenden im Urlaub oder ihrer Freizeit machen. Tatsächlich wirken sich aber Freizeitbeschäftigungen auch auf die Arbeitsleistung aus , die Organisation kann vom Freizeitverhalten ihrer Mitarbeitenden profitieren. Interesse lohnt sich.

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Eine solche Situation nennt man Gruppenpolarisierung: Wenn Menschen, die eine moderate Einstellung zu einer Sache haben, in homogenen Gruppen von Gleichgesinnten diskutieren, dann ist die Gruppe insgesamt hinterher extremer eingestellt, als es die Summe der vorherigen Meinungen erwarten ließ. Wer vorher nur wenig dagegen war, ist nach der Diskussion richtig dagegen – und das gleiche gilt für die Befürworter. Wie kommt es aber zu solch einer Gruppenpolarisierung?

Gruppenpolarisierung: Wie extremere Einstellungen durch Diskussionen entstehen

Viele offizielle Entscheidungen in Organisationen werden von Teams getroffen, die sich in ihren Einstellungen ähnlich sind. Auch informell diskutieren wir viel mit Menschen, die unsere Einstellungen teilen. Die Diskussion in homogenen Gruppen birgt aber die Gefahr, Meinungen extremer zu machen und damit einseitig zu werden.

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Im Arbeitsleben möchten wir gerne unabhängige, kritische und genaue Beobachter sein und faire Urteile über KollegInnen, Vorgesetzte und Untergebene treffen. Das ist aber gar nicht so leicht! Denn oft reicht es schon, den Vornamen einer Person zu hören, und ein bestimmtes Bild entsteht zu einer Person. Dieses Bild kann positiv oder negativ sein - und das, bevor wir die Person überhaupt kennen! Abgesehen von eigenen Erfahrungen, die man mit Personen eines bestimmten Namens gemacht hat, gibt es auch jede Menge Stereotype und Annahmen über Vornamen, die gesellschaftlich geteilt sind – die wir also alle mehr oder weniger haben.

Mit wem arbeiten Sie lieber zusammen: Mit Anna oder Ingeborg? Mit Kevin oder Alexander?

Im Arbeitsleben möchten wir gerne unabhängige, kritische und genaue Beobachter sein und faire Urteile über KollegInnen, Vorgesetzte und Untergebene treffen. Das ist aber gar nicht so leicht! Denn oft reicht es schon, den Vornamen einer Person zu hören, und ein bestimmtes Bild entsteht zu einer Person. Dieses Bild kann positiv oder negativ sein – und

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Häufig erleben wir, dass unsere erste Erwartungen sich tatsächlich bestätigen. Liegt das immer daran, dass unsere erste Einschätzung zutreffend war? Die Forschung zeigt, dass dies nicht unbedingt der Fall sein muss: Erstaunlicherweise kann schon allein die positive Erwartung an sich zu einer Leistungsverbesserung bei anderen führen. Dieser Effekt wird als Pygmalion-Effekt bezeichnet und konnte in verschiedenen Kontexten gezeigt werden: wenn zufällig ausgewählte Mitarbeitende den Führungskräften als „vielversprechend“ vorgestellt wurden, dann zeigten diese nach einer gewissen Zeit tatsächlich bessere Leistungen als andere Mitarbeiter, die genauso kompetent waren, über die aber keine solch günstige Prognose kommuniziert wurde. Vor allem Mitarbeitende, die im normalen oder schwächeren Leistungsbereich lagen, profitierten vom Effekt der positiven Erwartung. Wie kommt es aber, dass die bloße Erwartung von guten Leistungen, die andere stellen, bereits die Leistung fördern kann?

Gute Erwartungen bewirken gute Leistungen: der Pygmalion-Effekt in Organisationen

Häufig führen „Vorinformationen“ zu neuen Mitarbeitenden dazu, dass wir eine bestimmte Erwartung an deren Leistungen haben. Tatsächlich führen allein diese Erwartungen schon zu subtilen Veränderungen im Führungsstil und können so bewirken, dass sich die Leistung der Mitarbeitenden verändert – und sich unsere Erwartungen damit erfüllen.

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